Montag, 15. Juli 2019

Socks and the City - Zu Fuß durchs Erfurter Hinterland (Tag 4)

Tag 4: Von Marbach nach Erfurt

Die Luft ist raus. Ich will nicht mehr. Doch das Ziel ist noch nicht erreicht. Als erste Amtshandlung des Tags entferne ich zwei weitere Zecken, die ich wohl gestern in meiner Unterhose übersehen haben muss. Mangels Werkzeug benutze ich meine Fingernägel als Pinzette. Borreliose ick hör dir trapsen.

Das erste Bild des Tages zeigt Stacheldraht. Viel besser wird es auch nicht mehr.

Alach, Bindersleben,Schmira,Stedten,Möbisburg


Ich mache mich auf dem Weg nach Alach und passiere den Flughafen, von dem nie etwas fliegt. In Bindersleben esse ich einen Döner. IKEA schenke ich mir. Ist ja auch kein Ort. In Schmira provozieren mich zwei Gänse. Und auch Stedten und Möbisburg hake ich nur noch ab.


Das schönste Bild des Tages. Schmira. Im Ort selber werde ich von Gänsen provoziert!

Nach 6 Stunden Wanderzeit erreiche ich Möbisburg- Rhoda und mache die Runde komplett. Doch wo ist das Empfangskomitee? Früher gab's bei solchen Anlässen noch Salz und Brot, dazu ein Pionierchor der herzige Heimatlieder trällert. Stattdessen gönne ich mir Bier und Pizza in Waldhaus

Das leckerste Bild des Tages. Weil die vegetarische Pizza im Waldhaus absolut uninspiriert ist, stelle ich mir selber eine zusammen. Das Ergebnis kostet mich dann 16 Euro!

Fazit


Zeit für ein Fazit: Klar kann man 80 Kilometer in vier Tagen abwandern. Doch ist es schlau? Ich weiß es nicht. Sechs Tage wären schon besser gewesen. Aber dummerweise muss ja das Brot irgendwann auch verdient werden und dusselige Texte schreiben hat noch niemanden reich gemacht. Kulinarische Höhepunkte darf  man im Erfurter Umland nicht erwarten. Manchmal wäre man schon dankbar, wenn einen eine Omi ein trockenes Brötchen schenkt. 

Geldautomaten habe ich exakt zwei gesehen. Kartenzahlung ist selten möglich. Lohnt sich die Tour? - Kommt drauf an. Wer seine Zeit gerne in schöner Natur verbringen möchte wandert vielleicht lieber über den Rennsteig. Dort gibt's  genauso wenig Gastronomie. Fasten kann man also überall. 

Die Strecke rund um Erfurt bietet aber einige Skurilitäten vom Eigenblutlifting über "Fickt-Euch-Allee" bis hin zum Lustschloss des mysteriösen Herrn Hack. Auch die eine oder andere Dorfkneipe treibt einen schon fast Nostalgie-Tränen ins gerührte Auge. 

Die nächste Biber-Tour heißt dann vielleicht "Die letzten ihrer Art" und besucht vom Aussterben bedrohte Gastronomie-Perlen in Thüringen. Vorschläge könnt ihr gerne in die Kommentare schreiben. Bis dahin: Schöne Grüße vom linken Biber.


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